Daniel Day-Lewis – das ruhige Leben eines Oscar-Preisträgers
Glendalough Valley, Grafschaft Wicklow
Ob am Filmset oder bei Preisverleihungen, Day-Lewis hat sich zu einem der größten Methodendarsteller seiner Generation entwickelt. Hollywood mit seinem Glamour, seinen Stars und millionenschweren Verträgen steht in ziemlichem Kontrast zu seiner Heimat inmitten der sanften Hügel und mit Heidekraut überzogenen Berge der irischen Grafschaft Wicklow.
Die ersten MeilensteineSeinen ersten Oscar als bester Hauptdarsteller erhielt Day-Lewis 1990 für den Film „Mein linker Fuß“, der auf dem Leben von Christy Brown basiert, einem irischen Schriftsteller und Maler mit spastischer Lähmung. Bei der Entgegennahme des Preises sagte er zu den Zuschauern, die ihn mit begeistertem Applaus bedachten: „Ihr habt mir soeben die Voraussetzungen für ein großartiges Wochenende in Dublin gegeben.“
Tatsächlich nahm sich Day-Lewis zwei Jahre Auszeit und zog in ein bescheidenes georgianisches Haus in einem winzigen Dorf in der Grafschaft Wicklow – genau zu dem Zeitpunkt, als die meisten Schauspieler ihre Zelte aufgeschlagen hätten, um Hollywood zu erobern. Wicklow ist seit 19 Jahren die Heimat von Day-Lewis, wo er mit seiner Frau Rebecca Miller und den beiden Söhnen lebt.
Er hat sich in Wicklow so gut eingelebt, dass er die Schirmherrschaft über die Wicklow Hospice Foundation übernommen hat, die 2013 hinter der Veranstaltung The Gathering anlässlich der Europapremiere des Films „Lincoln“ in Dublin stand.
Neben Liam Neeson, Stephen Rea und Pierce Brosnan ist Daniel Day-Lewis ein weiterer hochkarätiger Name, der The Gathering Ireland 2013 unterstützt: „Welchen besseren Anlass als diesen gibt es für alle, die irische Wurzeln und Verbindungen in der ganzen Welt haben, um Irland zu besuchen und immer wieder zu besuchen.“ Nach Angaben des irischen Rundfunksenders RTE ist Day-Lewis überzeugt: „Wenn sie dem Flüstern im Blut folgen und zur Quelle zurückkehren, investieren sie auch in die Zukunft dieses einmalig schönen Landes.“
Wicklow Lighthouse, Grafschaft Wicklow
Die als „Garten Irlands“ bekannte Grafschaft ist berühmt für ihre überwiegend ländliche Szenerie mit postkartenreifen Dörfern, mit Ginster bewachsenen Hügeln und frühmittelalterlichen Ruinen. Daniel Day-Lewis lebt in der Nähe des kleinen Dorfes Annamoe, nicht weit von der berühmten Klostersiedlung und dem schönen Ort Glendalough entfernt.
Day-Lewis sagte, er habe sich Wicklow unter anderem deshalb ausgesucht, weil er dort „in aller Ruhe meinen Geschäften nachgehen“ könne. Das bedeutet jedoch nicht, dass er in der Bevölkerung nicht weithin respektiert wird. Day-Lewis ist Schirmherr des Wicklow Hospice und wurde 2009 als erste Person mit der Ehrenbürgerwürde der Grafschaft Wicklow ausgezeichnet. In seiner Dankesrede erklärte er, dass er „vollkommen von der Erhabenheit der Wicklow-Hügel um mich herum eingenommen worden“ sei.
„Das ist der Ort, der mir Halt gibt“, erklärte Day-Lewis. „Hier habe ich mich niedergelassen. Es ist ein Zufluchtsort, an dem ich mich selbst wiederfinde.“
Der Regisseur John Boorman sagte damals, er hoffe, dass der Freiraum, den Day-Lewis hier findet, „den Verlust an Freiheit ausgleicht, den man als Filmstar in Kauf nehmen muss “.
Boorman ist selbst seit langem in Wicklow ansässig und drehte in dieser Gegend den für einen Oscar nominierten Film „Excalibur“. Vielleicht ist Wicklow doch kein so seltsamer Ort für das Oscar-Publikum ...