Game of Thrones: Das große nordirische Finale
Maisie Williams hat Anfang des Monats in einer amerikanischen Talkshow verraten, dass Arya Stark in der zweiten Episode der letzten GoT-Staffel stirbt – und ist eine Minute darauf aus dem Studio gestürmt, als ihr klar wurde, was sie da soeben angerichtet hatte: Eine Hauptdarstellerin verrät das Schicksal ihrer Filmfigur! Wo gibt’s denn sowas? Mega-Spoiler! Moderator Jimmy Fallon war schockiert, das Studiopublikum schwieg betroffen, Millionen Zuschauer konnte es nicht fassen. Dann holte Fallon die Schauspielerin hinter den Kulissen hervor, und beide riefen „April, April!“ und alles war wieder gut. Und gleichzeitig wieder so, wie es in den vergangenen Jahren immer war vor Beginn einer neuen Staffel: Niemand weiß etwas.
Stimmt natürlich nicht: Ein bisschen was ist schon bekannt. Zum Beispiel, dass auch in der letzten Staffel viel Irland zu sehen sein wird. Die Küste Nordirlands und andere Regionen im Norden der Insel waren erneut Schauplatz für etliche Szenen, und wahrscheinlich werden in den kommenden Monaten wieder viele, viele Thronies anrücken und die Drehorte abklappern. Sie werden an den Klippen der Antrim Coast stehen und staunen, durch das Shillanavogy Valley fahren und ehrfurchtsvoll durch die Dark Hedges spazieren, eine Allee alter Buchen in der Nähe von Bushmills. Auch das Örtchen Glenarm darf natürlich nicht fehlen: Der örtliche Juwelier hier hat etliche Schmuckstücke für die Häuser Lennister, Stark und Targaryan angefertigt.
Ich persönlich empfehle ganz dringend eine Grundausbildung auf Winterfell, das in Wirklichkeit Castle Ward heißt und in der Nähe von Strangford südlich von Belfast liegt. Bei einer Tour dort bekommt man nicht bloß erklärt, warum die Burg im Film viel mächtiger aussieht als in der Realität (Achtung, Spoiler: Computerbearbeitung!) – man wird auch als Bogenschütze gedrillt, schließlich kann Westeros von denen nicht genug haben, wenn erst die Untoten aus dem Land hinter der zerstörten Mauer aus Eis anrücken. „Pfeil anlegen! Spannen! Zielen! Schießen!“ Und gleich darauf erneut: „Pfeil anlegen! Spannen! Zielen! Schießen!“ Man glaubt ja überhaupt nicht, wie das in die Arme geht. Und wie schnell so ein Muskelkater anrücken kann, schneller als Jamie Lannister das Schwert schwingt! Bereits beim Game of Thrones-Dinner in Strangfords Cuan Inn habe ich es kaum noch geschafft, meinen Tonkrug mit GoT-Bier zu stemmen. Und Alkohol wirkt nach so einem anstrengenden Bogenschützencrashkurs auch deutlich schneller. Anders lassen sich diese Fotos nicht erklären, auf denen ich mit dem Helm von „The Hound“ aufm Kopf an der Bar zu sehen bin, wirklich nicht.