Irlands Leuchttürme: Teil 2
Irlands Leuchttürme: Infografik Teil 2
Licht an!
Hinter Leuchttürmen verbirgt sich immer mehr, als man auf den ersten Blick sieht. Um diese lebensrettenden Lichter, die über Irlands Gewässer wachen, ranken sich unzählige kuriose Geschichten, die im Laufe der Jahrhunderte zusammengetragen wurden.
In Teil 2 der Serie lernen wir sechs weitere Vertreter dieser Art kennen – von der mit Stechginster bewachsenen Küste Wicklows im Osten bis hin zur stürmischen See am westlichen Ende Irlands.
Clare Island Lighthouse, Grafschaft Mayo
Clare Island Lighthouse, Grafschaft Mayo
Der zylindrische Leuchtturm Clare Island Lighthouse, der 1806 erbaut wurde, liegt auf den Hügeln und Erhebungen des nördlichsten Punkts von Clare Island und bietet einige der schönsten Ausblicke auf den Wild Atlantic Way. Der vergleichsweise kleine Leuchtturm wurde 1965 außer Betrieb genommen. Was war der Grund? Der Leuchtturm steht auf einer so hohen Klippe, dass er zu oft in Nebel gehüllt ist. Deshalb konnte sein Leuchtfeuer nicht richtig gesehen werden.
Die zu Luxusunterkünften umgebauten Wohnungen werden von den Eigentümern als „großartige Auszeit – eine erholsame Oase“ bezeichnet. Und damit haben sie recht. WLAN, schmiedeeiserne Betten und Art-Deco-Einrichtungen, gepaart mit Panoramaaussichten über Clew Bay, die salzige Gischt des Atlantik und kilometerlange wilde Klippen.
Loop Head Lighthouse, Grafschaft Clare
Loop Head Lighthouse, Grafschaft Clare
Wenn Sie sich von der Abgeschiedenheit eines Leuchtturms angezogen fühlen, ist Loop Head vielleicht genau das Richtige für Sie. Der Irish Landmark Trust (bei dem man die Häuser des Leuchtturmwärters als Unterkunft mieten kann) beschreibt den Ort als „Perched at the tip of Loop Head“ (auf der Spitze von Loop Head), der fast 5 km vom nächsten Dorf Kilbaha entfernt liegt.
Das ursprüngliche Signalfeuer in den 1670er Jahren war eine Feuerschale mit glühender Kohle, die auf einer Plattform auf dem Dach eines Steinhauses stand, in dem der Leuchtturmwärter wohnte.
Heute leuchtet das Licht etwa 90 Meter über dem Atlantik auf einer Halbinsel, die bei einem Wettbewerb der Zeitung Irish Times zum „besten Ort für einen Urlaub in Irland“ gekürt wurde.
Valentia Island Lighthouse, Grafschaft Kerry
Valentia Island Lighthouse, Grafschaft Kerry
Eine ziemlich gute Aussicht, oder? Danken Sie, während Sie diese genießen, Maurice Fitzgerald, Ritter von Kerry, dem wir Valentia Lighthouse zu verdanken haben. Er war es, der als Erster den Bau des Leuchtturms an dieser Stelle beantragte.
Der Leuchtturm, der bis 1947 mit einem Wärter besetzt war, ist nicht die einzige Sehenswürdigkeit der Insel, auch wenn er der auffälligste und spektakulärste Ort auf Valentia Island ist. Hier gibt es außerdem eine Festung aus dem 16. Jahrhundert und die Stelle, an der 1866 das erste transatlantische Kabel verlegt wurde, das Europa mit dem nordamerikanischen Kontinent verbindet.
Ballycotton Lighthouse, Grafschaft Cork
Ballycotton Lighthouse, Grafschaft Cork
Wussten Sie, dass die Sirius das erste Schiff war, das 1838 den Atlantik mit Dampfkraft überquerte? Nur neun Jahre später wurde die Freude über diesen Meilenstein getrübt, als das Schiff auf den Smith's Rock südwestlich von Ballycotton auflief.
Als der Kapitän versuchte, das Schiff in den Hafen von Ballycotton zu bringen, war es bereits ein Wrack. Infolge dieses Unglücks wurde mit dem Bau des Ballycotton Lighthouse begonnen und ab Juni 1851 strahlte das Leuchtfeuer 60 Meter hoch über dem Atlantik. Bei klarer Sicht konnte man es bis zu 29 km weit sehen.
Heute werden Bootstouren nach Ballycotton Island angeboten. Dort können Sie die Treppe des Leuchtturms erklimmen und vom Balkon der roten Laterne aus die Aussicht auf die Keltische See genießen.
Wicklow Head Lighthouse, Grafschaft Wicklow
Wicklow Head Lighthouse, Grafschaft Wicklow
Wicklow hat Glück. Die Grafschaft trägt nicht nur den Spitznamen „Garten von Irland “, sondern kann auch mit einer wunderschönen, oft unbeachteten Küste aufwarten. Der markante achteckige Leuchtturm Wicklow Lighthouse, der ein malerisches Panorama aus Meer, Feldern und gelben Ginsterbüschen überblickt, war einer von zwei Leuchttürmen, die 1781 an dieser Küste errichtet wurden. Aber es lief nicht immer alles glatt.
Am 10. Oktober, 55 Jahre später, schlug ein Blitz in den Turm ein und zerstörte die Inneneinrichtung. Natürlich hielten die meterdicken Steinmauern stand. Heute erwarten Sie im Inneren sechs achteckige Etagen mit nautischem Luxus. Dank der sorgfältigen Betreuung durch den Irish Landmark Trust können Sie das Gebäude als Selbstversorgerunterkunft mieten.
St. John’s Point Lighthouse, Grafschaft Down
St. John’s Lighthouse, Grafschaft Down
Der 24 Meter über der Irischen See thronende Leuchtturm (St. John's ist der höchste an Land stehende Leuchtturm Irlands) mag mit seinem gelb-schwarzen Anstrich wie eine Hommage an Bienen aussehen, aber das war er ursprünglich nicht. Tatsächlich wurde der Leuchtturm im Laufe seiner Geschichte zweimal umgestaltet: 1844 war er weiß, 1902 wurden zwei schwarze Streifen hinzugefügt, und 1954 erhielt er die gelben Streifen, die Sie heute sehen.
Haben Sie Lust, hier im aufwändig renovierten Leuchtturmwärterhaus zu übernachten? Das geht, wie Sie schon erraten haben, dank des Irish Landmark Trust.